Der Paterzeller Eibenwald ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns. 1939 dazu erklärt, umfasst das geschützte Areal heute fast 88 Hektar. Der "Zauberwald" am Alpenrand gilt als eines der größten Eibenvorkommen Deutschlands.
Um die Eibe ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden. Die keltischen Druiden nutzten sie, um einen Blick in die Zukunft zu werfen und den Rat der Götter einzuholen. Sie gilt als Todes- und auch Lebensbaum. Hexen und Schamanen haben sie verehrt und Mythologen glauben heute, dass die Eibe das größte Heiligtum altnordischer Kulturen war: Yggdrasil, der Weltenbaum.
Doch die Eibe ist bedroht. Schuld daran ist jahrhundertelanger Raubbau durch den Menschen. Das langsam wachsende, elastische Holz ist extrem haltbar, was es zu einem hervorragenden Baumaterial macht. Heute ist es vor allem das Reh- und Rotwild, was den Eiben zusetzt - durch den Verbiss nachwachsender Bäume. Die Benediktinermönche des Klosters Wessobrunn waren es, die den Eiben von Paterzell bereits in früheren Zeiten Schutz boten. Sie hegten und pflegten sie bis zur Säkularisation im Jahr 1803. So konnte der Paterzeller Eibenwald das werden, was er heute ist: ein wilder Wald, weitgehend sich selbst überlassen und Zuflucht für seltene Tierarten.
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